Wege aus der Mehrwegkrise
Studie empfiehlt Umweltabgabe auf Getränkeverpackungen
Trotz der seinerzeit eingeführten Pfandpflicht für Einwegbehältnisse für Getränke nimmt der Marktanteil umweltschädlicher Getränkeverpackungen unverändert zu. Mit jährlich rund 400 000 Tonnen Plastikmüll und anderthalb Millionen Tonnen Treibhausgasen sind die Auswirkungen auf die Umwelt gravierend. Eine zusätzliche Materialsteuer wäre ein Ausweg aus dieser Mehrwegkrise, so das Ergebnis einer Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Naturschutzbund Deutschland (NABU), die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.
30 Milliarden Liter Getränke gingen 2007 in Deutschland über die Ladentische. Nach der geltenden Verpackungsverordnung müssten 80 Prozent davon in Mehrweg- oder wenigstens in solchen Einwegverpackungen zum Verbraucher gelangen, die als ökologisch vorteilhaft gelten. Tatsächlich jedoch wird der Studie zufolge etwa die Hälfte aller Getränke in umweltschädlichen Einwegplastikflaschen angeboten. Lediglich die Biertrinker blieben überwiegend der Mehrweg-Glasflasche treu. Bei Mineralwässern und Fruchtsäften dagegen beträgt der Mehrweganteil gerade einmal ein Drittel. Für NABU-Präsident Olaf Tschimpke ist ein Umsteuern dringend überfällig. »Deutschland riskiert die Existenz seines europaweit bewunderten Mehrwegsystems, weil die Politik die Weichen falsch gestellt hat. Das Einwegpfand hat nicht die gewünschte Lenkungswirk...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.