Streit um Druckraum rüttelt an Überzeugungen

Anwohner kritisieren geplante Fixerstube für Drogenabhängige in der Reichenbergerstraße in Kreuzberg

  • Georg Ismar, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Begeistert war Cem Özdemir nicht. Im Haus des Grünen-Vorsitzenden am Kottbuser Tor in Berlin-Kreuzberg sollte eine Fixerstube für Heroinabhängige eingerichtet werden. »Die Mehrheit meiner Nachbarn sagt: Hinter dem Haus ist ein Spielplatz und ein Kindergarten. Das ist nicht die beste Adresse für einen Druckraum«, meinte Özdemir, der darauf achtete, sich nicht persönlich die Finger zu verbrennen. Für einen drogenpolitisch liberalen Grünen-Politiker ist es ein sensibles Thema. Die Pläne wurden letztlich verworfen. Nun soll der Druckraum 700 Meter entfernt neben einem Spielplatz und in der Nähe von drei Grundschulen und 15 Kitas eingerichtet werden. Der Streit rüttelt an linken Grundüberzeugungen vieler Kreuzberger.

»Pass auf, dass dir am Kotti keine Spritze in den Arm fällt« – so lautet bisweilen ein Ratschlag für Neu-Berliner, die am U-Bahnhof Kottbusser Tor im links-alternativen Kreuzberg vorbei müssen. Rund 300 Junkies sollen hie...


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