Zu träge beim Klettern

Pflanzen folgen steigenden Temperaturen nur langsam auf die Gipfel

  • Walter Schmidt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die in Hochgebirgen überdurchschnittlich rasch steigenden Temperaturen ermöglichen es vielen Pflanzen, die Bergflanken zu erobern – oft aber viel zu schnell, als dass ausgesprochene Kältespezialisten dabei mithalten könnten.

Die Alpen werden durch den Klimawandel zu einem heißen Pflaster – zumindest für etliche Kältespezialisten unter den Gebirgspflanzen. Wobei das Problem nicht so sehr die steigenden Temperaturen als solche sind, sondern das Tempo, mit dem sich die Umwelt der Hochgebirge ändert. »Wenn sich das Klima in den nächsten 100 Jahren wie prognostiziert um drei Grad erwärmt, werden sich die Vegetationszonen auf der Nordhalbkugel um rund 600 Kilometer nach Norden und um 600 Meter in die Höhe verschieben«, sagt Wolfgang Pfefferkorn, Leiter des »cc.alps«-Projekts zum Klimawandel in den Alpen bei der Internationalen Alpenschutz-Kommission CIPRA. »Viele Arten werden diese Wanderung nicht mitmachen können; sie sind dafür einfach zu langsam«, warnt der studierte Landschaftsplaner.

Von den fast 4500 Pflanzenarten in den Alpen kommen etwa fünfhundert, also jede neunte, nur dort vor. »Gleichzeitig sind die Alpen am stärksten vom Klimawandel betroffen,...


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