Varianten spielen, die der Gegner nicht leiden kann

ND-Schachgala: Maria Schöne will die Favoritinnen herausfordern

Wer mentale Schwächen zeigt, hat bei MARIA SCHÖNE keine guten Karten am Brett. Die 22-jährige studiert im neunten Semester Psychologie in Magdeburg. Mit der Internationalen Meisterin der Frauen, eine der beiden deutschen Starterinnen bei der Internationalen ND-Schachgala, sprach ND-Autor RENÉ GRALLA.

Maria Schöne
Maria Schöne
ND: Oft entsteht der Eindruck, dass Schachspieler anders als der Rest der Bevölkerung ticken. Ist das so?
Schöne: Sicher gibt es einige Schachspieler, die eigenbrötlerisch und egozentrisch wirken. Für dieses Verhalten ist Schach aber nicht die alleinige Ursache, sondern da spielen individuell immer noch viele andere Faktoren mit hinein. Und wenn Psychologen Schachspieler therapieren, dann aufgrund einer psychischen Erkrankung und nicht aufgrund des Schachs.

Schachspieler wirken extrem kopfgesteuert. Ist das ein Grund, dass sie im zwischenmenschlichen Bereich manchmal gehemmt bis kontaktgestört wirken?
Wieso sollten Schachspieler kopfgesteuert sein? Nur weil sie während der Partie Unmengen von Varianten berechnen, heißt das nicht, dass sie auch in allen anderen Lebensbereichen so rational vorgehen. Ich kenne viele Schachspieler, die »normal« eine Familie gegründet haben. Leute, denen das schwer fällt, gibt es in jeder anderen Sportart a...


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