Schulessen lieber billig als Bio?

Ein Streit um die Lieferung der Mahlzeiten in Reinickendorf entwickelt sich zum Präzedenzfall

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Kellner eröffnet dem Gast, das Essen sei künftig etwas billiger, er dürfe sich aber die Speise nun nicht mehr selbst auswählen und auch keinesfalls ein anderes Restaurant aufsuchen. Undenkbar? In Berlin nicht, denn ganz ähnlich klingt, was sich im Zusammenhang mit der Hannah-Höch-Grundschule in Reinickendorf abspielt. Dort zahlen die Eltern das übliche Essengeld von 23 Euro monatlich und darüber hinaus noch 6,50 Euro Biozuschlag, damit ihre Kinder eine gesunde Mittagsmahlzeit auf den Tisch bekommen.

Die Firma Luna liefert dafür seit Jahren Vollwert-Essen mit 80 Prozent Bioanteil, ohne Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker, Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe. Die Eltern zahlen den Zuschlag, obwohl es etlichen sicher nicht leicht fällt. Immerhin befindet sich die Grundschule im Märkischen Viertel, einem bekannten sozialen Brennpunkt. Fast die Hälfte der Einwohner dort sind auf staatliche Stütze angewiesen. Trotzdem kratzen die Eltern...


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