Wildwuchs der Worte
In den Sophiensaelen scheitert Christoph Winkler mit »A Taste of Ra«
Wie in einem Zeittunnel laufen sie in ihrem innen weißen, außen grünen Zelthalbrund umher. Weiß ist auch die gesamte Szene in den Sophiensaelen ausgelegt, die schwarze Aushängung ringsum schafft gediegene Theaterverhältnisse. Ausstatterin Tal Shacham hat ganze Arbeit geleistet. Von Christoph Winkler lässt sich das nicht behaupten. Sein Konzept sucht 100 Minuten lang zwei Dinge zusammenzubringen, die für sich genommen spannend sein könnten. »A Taste of Ra« schlägt eine Brücke zwischen Sun Ra, dem 1993 verstorbenen legendären Jazzmusiker, und jungen Menschen von heute, die über sich, die Welt, ihre Vergangenheit und Zukunft nachsinnen.
Auch der Amerikaner Ra alias Herman Blount lebte in Fantasiewelten, wähnte sich vom Saturn, nannte sein Plattenlabel ebenso, begründete den Cosmic Jazz, gab sich den Namen des ägyptischen Hauptgotts Ra. Auf seinen Film »Space Is the Place« von 1972 beziehen sich die sechs Spieler in ihren knappen Sentenzen...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.