Erst angebetet, dann verstoßen
In Gera verzweifelt Gregor Seyfferts »Menschensohn« an der Welt
Wer Nazareth und die Verkündigungskirche besucht, findet sich in Israels größter, streng bewachter arabischer Stadt. Will man Bethlehem und die Geburtskirche besichtigen, gelegen im palästinensischen Autonomiegebiet, sind israelische Kontrollen zu überstehen. Fast ärger noch geht es im Kircheninneren her, wo rivalisierende Gruppierungen, Griechisch-Orthodoxe, Armenier, Christen, Kopten, Syrer, Äthiopier, erbittert um ihre Rechte kämpfen. Ist Jesus umsonst geboren, seine Botschaft des Friedens ungehört verhallt?
Mehr als 2000 Jahre nach dem großen Ereignis fragt das auch der Tanz. »Menschensohn« nennt in Gera Gregor Seyffert seine Spurensuche. Ihm, dem Gast aus Berlin, geht es um Propheten schlechthin, denen die Menschheit nicht glaubt, die sich vergebens geopfert haben. Seyffert sieht seinen Protagonisten als Inkarnation des reinen Idealisten, der losgelöst von jeder Lehre Liebe predigt, erst angebetet, dann abgelehnt wird. Verbündet h...
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