»Diese Wahlen werden den Putsch konsolidieren«

Manuel Torres Calderón über die Zukunft der Widerstandsbewegung

Manuel Torres Calderón ist Gründer des honduranischen »El Inventario«, einer politischen Zeitung, geschrieben von Jugendlichen für Jugendliche. Mit ihm sprach in Tegucigalpa Kathrin Zeiske.

ND: Herr Torres, ist die Widerstandsbewegung in Honduras eine Jugendbewegung?
Torres: Ja, die Mehrzahl der Demonstranten auf der Straße sind Jugendliche. Trotzdem sind die Schlüsselfiguren des Widerstandes ältere Personen aus den sozialen Bewegungen, die sich meist in den 80er Jahren politisiert haben. Honduras ist ein Land der Jugendlichen, 48 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 18 Jahre. Doch haben junge Menschen in Honduras keine Stimme. Sie sind in marginalisierten Vierteln groß geworden und die Chancen auf soziale Mobilität bleiben ihnen versagt. Und nun ist auch die junge Demokratie, in der sie seit 1982 aufgewachsen sind, abrupt zu einem Ende gekommen.

Wie sind die Wahlen vom Sonntag einzuschätzen?
Die Wahlen sind weder legitim noch frei. Trotzdem werden sie stattfinden, um den Putsch und seine Machthaber im Nachhinein zu legitimieren. Diese Wahlen werden den Putsch konsolidieren, die Möglichkeiten zur Rückkehr zu den Verhäl...


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