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Immer Ärger mit dem Netzausbau

Bündnis will Engpässe bei Ökostrom beseitigen

  • Lesedauer: 2 Min.
Erdkabel sollen das Problem des stockenden Ausbaus der Stromnetze lösen helfen.

Berlin (dpa/ND). Immer mehr Ökostrom soll in den nächsten Jahren die Verbraucher erreichen – doch die Leitungsnetze müssen dazu mit Milliarden-Investitionen um- und ausgebaut werden. Einen Vorstoß dazu will jetzt ein ungewöhnliches Bündnis aus Stromnetzbetreibern, Umweltverbänden, Bürgerinitiativen und wissenschaftlichen Institutionen unternehmen. Statt Überlandleitungen sollten beispielsweise strahlungsarme Erdkabel eingesetzt werden, erklärten Teilnehmer des »Forums Netzintegration Erneuerbare Energien« am Dienstag zum Start des Projekts. Ziel ist, der Politik bis Ende 2010 Handlungsempfehlungen zu unterbreiten. Das Forum wird vom Bundesumweltministerium gefördert.

Neue Stromleitungen sind vor Ort nicht selten umstritten, ihre Realisierung dauert teilweise mehr als zehn Jahre. »Die Ertüchtigung, der Um- und Ausbau der Stromnetze droht zum Flaschenhals zu werden«, urteilt das Forum. Die Start-erklärung des Gremiums unter Leitung des Energie-Experten Peter Ahmels von der Deutschen Umwelthilfe wurde bisher von 48 Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen unterzeichnet.

Die Bundesregierung will bis Oktober 2010 ein Konzept schmieden, das Auskunft über den künftigen Bedarf und die Energieträger geben soll. Dabei sollen die Laufzeiten von Atomkraftwerken verlängert und neben den restlichen Kohle-Strommengen der Ökostrom stärker ausgebaut werden. Schwarz-Gelb spricht von einer Verdoppelung des Ökostrom-Anteils bis 2020 auf 30 Prozent, die Branche selbst hält knapp 50 Prozent für realistisch. Bei Wind und Sonnenenergie gibt es aber noch ein schwankendes Angebot, das technisch ausgeglichen werden muss.

»Erneuerbare Energien können nur dann zu einem nachhaltigen Erfolg geführt werden, wenn CO2-frei erzeugter Strom zu 100 Prozent ins Netz aufgenommen wird und schließlich über die bundesweite Verteilung beim Verbraucher ankommt«, erklärte Olivier Feix, Kommunikationschef der Netztochter von Vattenfall Europe. Dazu sei neben vielen anderen Maßnahmen wie der Weiterentwicklung von Speichertechnologien und Netzverstärkungen der Leitungsausbau unabdingbar.

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