Später Mauerfall am Blocksberg
Eine fröhliche Wandererschar setzte vor 20 Jahren die Öffnung des Brockengipfels durch
Im Tal waren alle Grenzen offen, der Brocken aber war Anfang Dezember 1989 noch dicht – bis 800 Wanderer auch auf dem höchsten Berg im Harz die Mauern durchlässig machten.
Die Zeit war vorbei, da halbherzige Zugeständnisse die Gemüter beruhigt hätten. Die Straße zum Brocken, so hatte der Rat des Kreises Wernigerode in der Zeitung verlautbart, solle umgehend geöffnet werden; der Gipfel aber bleibe vorerst zu. Den Menschen, die sich am Morgen des 3. Dezember 1989 auf Einladung des Neuen Forums in Ilsenburg und Schierke versammelten, reichte das nicht. »Wir durften in den Westen, aber nicht auf den Brocken«, sagt Christoph Ulrich, heute Vorsitzender des Harzklubs Rübeland: »Das konnte man keinem erklären.«
Abhöranlagen auf der KuppeUlrich war einer von 800 Wanderern, die an jenem Sonntagmorgen zum Gipfel aufbrachen – einem Gipfel, den er noch nie betreten hatte. Der Ingenieur war 1962 aus dem Erzgebirge in den Harz gezogen, ein Jahr, nachdem dessen höchste Erhebung für Wanderer gesperrt worden war. Zuvor war die Besteigung des direkt an der Grenze zur Bundesrepublik gelegenen Berges mit Passierschein...
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