Geschieden, allein erziehend, türkisch

Männer beim Psychologen am runden Tisch in Neukölln und fernab Teestube und Machotum

  • Kemal Hür, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es ist Montag, kurz nach 18 Uhr. Im Büro des Psychologen Kazim Erdogan in Neukölln sitzen 25 türkische Männer um einen runden Tisch. Vor jedem von ihnen steht ein Gläschen schwarzer Tee. Einer der Männer erzählt, dass seine Frau ihn verlassen und mit zwei Kindern zurückgelassen habe. Die anderen hören ihm zu, erzählen dann von eigenen Erfahrungen. Viele von ihnen sind alleinerziehend.

Seit knapp zwei Jahren kommen sie einmal pro Woche zusammen und sprechen über ihre Probleme, diskutieren über Themen wie Politik, Gewalt, Erziehung, Sex und Liebe. Erdogan betreut die türkischen Männer und Väter ehrenamtlich. Im Rahmen seiner Beratung habe er festgestellt, dass es zwar genug Angebote für Mädchen und Frauen gebe. »Aber die Männer sind auf sich allein gestellt und versuchen ihre Probleme in Moscheen oder Cafés allein zu lösen«, sagt Erdogan. Das Bild des türkischen Mannes in der deutschen Gesellschaft sei geprägt durch Klischees wie Machotum...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.