»Blond, hochbegabt und ungefördert«
Georgette Dee singt Brecht am Berliner Ensemble
Mit einer Sahnetorte und einem riesigen Kuchenmesser betritt sie die Bühne. Zu »Denn wovon lebt der Mensch« zerhackt Georgette Dee die Torte in Massengerechten Matsch, singt mit vollem Mund, auch Pianist Terry Truck bekommt seinen Teil. Das Publikum duckt sich, als sie langsam den Teller hebt, und die Tortenreste in den Zuschaurraum zu werfen droht – und applaudiert jubelnd dem ersten Teil des Brechtabends im Berliner Ensemble.
Mit einer kleinen Änderung der Beleuchtung beginnen die Lieder von Brecht und Weill, ihre Hände flattern, sind gen Himmel gereckt, mal hält sie sich an den Ellbogen umklammert, scheint im »Lied von Surabaya-Johnny« entrückt in Erinnerungen.
Die Überleitungen vom »Matrosentango« zur »Ballade von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens« gelingen der Diseuse so spielerisch leicht wie immer. Ihre Anekdoten und Erzählu...
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