Subtropen trockener, Norden feuchter
Kieler Klimaforscher Mojib Latif über bisherige und künftige Folgen der Erderwärmung
Das Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls, über das ab Montag in Kopenhagen verhandelt wird, soll die Emissionen von Treibhausgasen so weit drosseln, dass sich die globale Temperatur der Erde um höchstens zwei Grad erwärmt. Mit Mojib Latif, dem Leiter des Forschungsbereichs Ozeanzirkulation und Klimadynamik des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften an der Universität Kiel (IFM-GEOMAR), sprach Steffen Schmidt über die bisherigen Auswirkungen der Klimaerwärmung und was zwei Grad mehr tatsächlich bedeuten können.
ND: Die Leugner einer vom Menschen ausgelösten Klimaerwärmung versammelten sich gerade erst in Berlin, unterstützt von einer FDP-nahen Stiftung. Ein schlechtes Vorzeichen für Kopenhagen?
Latif: Nein, ganz und gar nicht. Was die Verhandlungen in Kopenhagen angeht, gibt es großen Konsens, dass wir ein Klimaproblem haben und dass man etwas dagegen tun sollte und dass die Verhandlungen nicht scheitern dürfen. Also ich sehe das ziemlich gelassen.
Spielen nicht die auch von Ihnen jüngst erwähnten Prognosen einer möglichen Abkühlung den Skeptiker ein bisschen in die Hände?
Eigentlich nicht. Zunächst einmal habe ich nicht von einer Abkühlung gesprochen, sondern von einer Atempause. Die letzten zehn Jahre verharren die Temperaturen ja auf einem hohen Niveau, es hat 1998 den letzten Rekord gegeben und seitdem sind wir im Wesentlichen auf diesem Niveau geblieben. Es hat in den letzten zehn Jahren auch keine Abkühlung gegeben, sondern einen Stills...
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