Weniger Ärzte, mehr Druck
Fast ein Drittel der deutschen Krankenhäuser in privater Hand
Die Krankenhauslandschaft hat sich in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland so stark verändert wie in keinem anderen EU-Land. Mit negativen Folgen insbesondere für die Belegschaft.
Seit Anfang der 90er Jahre verschwanden in Deutschland 15 Prozent der Kliniken und 20 Prozent der Betten. Im Vergleich mit Mitte der 90er Jahre werden jedoch heute 20 Prozent mehr Fälle behandelt – von 6 Prozent weniger Beschäftigten. Damit einher ging ein in Wellen verlaufende Privatisierungsprozess. Darauf weist das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in einem soeben erschienen Sammelband hin.
Hauptthema der Forscher sind die Auswirkungen dieses Prozesses auf die Lage der Beschäftigten. Die Arbeitsintensität habe sich erhöht, lautet der eindeutige Befund. Das rein zahlenmäßige Betreuungsverhältnis stelle sich bei allen großen Beschäftigungsgruppen in öffentlich getragenen Kliniken günstiger dar als in privaten oder freigemeinnützigen (vor allem kirchlichen) Einrichtungen. Während ein Arzt 2008 in einem öffentlichen Haus etwa 780 Betten zu versorgen hatte, kam sein...
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