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Klimaabkommen mit Schlupflöchern?

Germanwatch-Geschäftsführer Christoph Bals fordert ambitionierte, verbindliche Ziele

Bei der UN-Konferenz in Kopenhagen besteht eine realistische Chance, dass sich die Staaten auf ein ambitioniertes globales Klimaschutzabkommen einigen. Der Geschäftsführer der Umwelt- und Nord-Süd-Organisation Germanwatch, Christoph Bals, ist optimistischer als mancher andere Beobachter. Allerdings könnte es ohne Druck Betroffener auch eine substanzlose Show-Veranstaltung werden. Das Interview führte Kurt Stenger.

ND: Was sind Ihre Erwartungen an den Weltklimagipfel?
Bals: Ich erwarte, dass am Schluss auf jeden Fall ein Ergebnis präsentiert wird. Die große Frage ist aber: Gibt es ein Ergebnis mit Substanz, was uns deutlich weiter hilft, um einen gefährlichen Klimawandel abzuwenden, oder eine Show-Veranstaltung ohne Substanz? Wir haben eine realistische Chance, dass rechtlich verbindlich alle großen Eckpunkte verabschiedet werden. Und dass durch ein klares Mandat sichergestellt wird, dass innerhalb von wenigen Monaten die Details von den Staaten ratifiziert werden können. Es gibt aber auch das Risiko, dass es eine bloße Absichtserklärung gibt, hinter der kein Umsetzungsapparat, keine Verbindlichkeit steht und das von Schlupflöchern nur so wimmelt.

Welche Schlupflöcher meinen Sie?
In erster Linie geht es um »Hot Air« (»heiße Luft«). Durch den Zusammenbruch der Wirtschaft sind die Emissionen der osteuropäischen Staaten ohne zusätzlichen Klimaschutz...


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