Mutter bestreitet Kindstötung

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Frankfurt (Oder) (dpa). Die Mutter des vor knapp 20 Jahren im Müllschlucker eines Hochhauses in Frankfurt (Oder) gefundenen toten Babys hat die Tötung des Kindes bestritten. Das erklärte die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am Donnerstag. Nach einem inzwischen vorliegenden Gutachten ist sie die Mutter des Kindes. Sie lebt inzwischen in den alten Bundesländern. Als die Frau von einem in Frankfurt (Oder) geplanten DNA-Massentest im Zusammenhang mit dem noch ungeklärten Kriminalfall hörte, meldete sie sich bei der Staatsanwaltschaft. Sie gab an, die Mutter des Kindes zu sein. Dies sei nun durch das Gutachten belegt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Anwalt der Frau erhalte die Akten zur Einsicht. Das Neugeborene war im September 1990 tot im Müllschlucker des 16-Geschossers entdeckt worden. Laut damaliger Obduktion wurde das Kind Opfer eines Gewaltverbrechens. Um die DNA des Babys zu gewinnen, war dessen Leiche exhumiert worden. Auf der Liste für den DNA-Test stand auch die jetzt 36-Jährige, allerdings hatte sie noch keine Aufforderung erhalten. Als sie von den Vorgängen erfuhr, meldete sie sich über einen Rechtsanwalt. Der Speicheltest wurde daraufhin abgebrochen. Ungelöste Kapitalverbrechen werden regelmäßig überprüft, ob sie mit neuen Methoden gelöst werden können.

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