Herzflattern in Dortmund
Die SPD der Ruhrmetropole demontiert sich selbst. Sie hatte ein Haushaltsloch verschwiegen
Dortmund, die zweitgrößte Stadt des Ruhrgebiet, wird seit Wochen von einem finanzpolitischen Skandal erschüttert. Nun beschloss der Rat der Stadt: Die Wahl des Oberbürgermeisters, des Stadtrates und der Bezirksvertretungen muss wiederholt werden
Der Vorgang ist einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik: Am Donnerstagabend hat der Rat der Stadt Dortmund mit deutlicher Mehrheit beschlossen, die Kommunalwahl in der größten Stadt des Ruhrgebiets zu wiederholen. Oberbürgermeister, Stadtrat und Bezirksvertretungen müssen nun neu gewählt werden. Mehrere Redner sprachen von einem historischen Ereignis. »Der Rat der Stadt Dortmund wird heute Geschichte schreiben«, verkündete beispielsweise der SPD-Ratsfraktionschef Ernst Prüsse. Für die Wahlwiederholung votierten CDU, Grüne, FDP/Bürgerliste und LINKE. Die SPD-Fraktion stimmte mehrheitlich dagegen.
Vor dem Ratsbeschluss gab es in Dortmund eine seit dem 31. August währende Debatte. An diesem Tag, dem Montag nach der Kommunalwahl, hatte Stadtkämmerin Christiane Uthemann für viele überraschend verkündet, dass der Westfalenmetropole ein Haushaltsloch in dreistelliger Millionenhöhe drohe – was sie am Freitag zuvor noch in schriftli...
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