Werbung

Fragen an Marokko

Ban besorgt über hungerstreikende Haidar

  • Lesedauer: 2 Min.

New York/Brüssel (AFP/ND). UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich in den Fall der hungerstreikenden 42-jährigen Frau aus der Westsahara eingeschaltet, die auf der spanischen Insel Lanzarote die Genehmigung zur Rückreise in ihre Heimat erzwingen will. Ban habe am Donnerstag mit dem spanischen Außenminister Miguel Angel Moratinos telefoniert, um sich nach dem Befinden von Aminatou Haidar zu erkundigen, die seit fast vier Wochen keine feste Nahrung zu sich nimmt und inzwischen im Rollstuhl sitzt. Marokko hat die Westsahara 1975 annektiert und verweigerte Haidar die Einreise, weil sie ihre angebliche marokkanische Nationalität leugne.

Ban habe seine Besorgnis darüber geäußert, dass sich der Gesundheitszustand der 42-Jährigen verschlechtert habe, sagte sein Sprecher Martin Nesirky am Donnerstag (Ortszeit) in New York. Es müsse »mit größter Dringlichkeit« eine Lösung gefunden werden. Der UN-Generalsekretär werde sich daher auch mit dem marokkanischen Außenminister Taieb Fassi Fihri in Verbindung setzen. Die EU forderte Marokko am Donnerstag auf, im Fall Haidar seine »internationalen Pflichten« zu erfüllen. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft sei »zutiefst beunruhigt« über den Gesundheitszustand Haidars, hieß es in einer Erklärung in Brüssel.

Haidar hat zwei Kinder. Sie war aus Laayoune (El Ayoun), der Hauptstadt der Westsahara, in die USA gereist, um dort einen Menschenrechtspreis entgegenzunehmen. Beim Versuch der Wiedereinreise wurde sie abgewiesen. Der Status der Westsahara ist seit Jahrzehnten umstritten. Die nach dem Waffenstillstand von 1991 von der UNO geförderten Verhandlungen zur Lösung des Problems blieben ergebnislos, weil sie von Marokko hintertrieben werden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.