Rauschhaft sich steigendes Klangfest
Brahms und Schönberg: Berliner Philharmoniker und Rundfunkchor unter Christian Thielemann
Musikkulturelle Wege erfassbar zu machen, ist ein wichtiges Motiv aktueller Programmgestaltung in der Berliner Philharmonie. Doppelporträts sind dabei besonders wirksam, denn sie können die historische Oberfläche aufbrechen und Bezüge bloßlegen. Diesmal hat man Johannes Brahms und Arnold Schönberg an mehreren Konzertabenden zu beziehungsreichem Miteinander vereint. Dass es zwischen den als kontrastvoll verschieden bekannten Komponisten auch »Ähnlichkeiten« gab, wurde beim jüngsten Konzert nachdrücklich bewusst. Schönberg, erwartungsgemäß ein »Neutöner« der Zwölftonkomposition, war zunächst »Brahmsianer« und der spätromantischen Ästhetik verbunden, während Brahms, der Klassik problematisierend zugetan, deren Optimismus nicht unbedingt folgte, sondern eher pessimistisch auf die gesellschaftlichen Widersprüche und beginnenden sozialen Unruhen am Ende seines Lebens (gestorben 1897) reagierte.
Der jüngste Konzertabend mit den Philharmoniker...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.