Österreich übernimmt HGAA

Staat soll teure Hinterlassenschaften der Ära Haider bewältigen

  • Hannes Hofbauer, Wien
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die schwer angeschlagene österreichische BayernLB-Tochter HGAA wird verstaatlicht. Die Bank hatte riskante Geschäfte in Osteuropa getätigt, u.a. um damit die paternalistische Kärntner Landespolitik des Rechtspopulisten Jörg Haider zu finanzieren.

Eigentlich wollte keiner die Hypo Group Alpe Adria (HGAA) mehr haben. Schuldenstand und notwendige Sanierungsmittel der Bank, die seit 2007 mehrheitlich der Bayerischen Landesbank gehört, überstiegen die Möglichkeiten der Eigentümer. In dieser Situation erging der mittlerweile übliche Ruf an den Staat. Pikant an dieser Geschichte: Es war die bayerische Staatskanzlei, die den österreichischen Steuerzahler um Hilfe bat. Das ganze Wochenende hindurch wurde auf höchster Ebene verhandelt. Am Montagmorgen kam die Nachricht, dass die Republik Österreich das marode Institut zu 100 Prozent übernimmt. Der Zuschussbedarf wird auf 3 bis 4,5 Milliarden Euro geschätzt. Die BayernLB stiehlt sich mit einer Einmalzahlung von 800 Millionen Euro aus der Verantwortung. Der Staat übernimmt die Haftung des Landes Kärnten in Höhe von 18 Milliarden Euro. Der Verkaufspreis beträgt drei Euro – die Republik zahlt einen an die BayernLB, einen an das Land Kä...


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