Merkel will die Inselstaaten zähmen

UN-Klimagipfel: Ambitionierte Ziele für Industrieländer werden ausgebremst / Neue Proteste

  • Susanne Götze, Kopenhagen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Chaos beim Weltklimagipfel in Kopenhagen: Da sich mittlerweile 45 000 Teilnehmer registriert haben, war am Montag der Einlass über Stunden lang blockiert. Gleichzeitig stocken die Verhandlungen wegen des Widerstands von afrikanischen und Inselstaaten. Dänemarks Umweltministerin Connie Hedegaard will nun mit informellen Gesprächen ihrer Amtskollegen neuen Schwung in die Verhandlungen bringen.

In die Verhandlungen beim Weltklimagipfel schaltet sich nun auch die Bundeskanzlerin ein: Angela Merkel hat die sieben Staatschefs und Ministerpräsidenten der Allianz der kleinen Inselstaaten (AOSIS) für heute ins Kanzleramt geladen. War ursprünglich nur ein Fototermin mit Präsident Horst Köhler geplant, hat angesichts der Situation auf der UN-Konferenz die Kanzlerin Gesprächsbedarf angemeldet.

Noch immer ruhen die offiziellen Verhandlungen in Kopenhagen, weil die AOSIS-Staaten am Freitag einen eigenen, wesentlich ambitionierteren Vertragsentwurf vorgelegt hatten. Diesen will die dänische Konferenzleitung aber nicht verhandeln, obwohl er von afrikanischen Staaten unterstützt wird. Der Entwurf fordert, eine 1,5-Grad-Obergrenze für die Erderwärmung als Grundlage für ein neues Klimaabkommen festzuschreiben. Bei den UN-Gesprächen um ein Kyoto-Folgeabkommen wird bislang eine Obergrenze von zwei Grad Celsius ange...


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