Melodram mit Zwischentiteln

Brand Upon the Brain! von Guy Maddin

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Autobiografisch mögen sie nicht sein, die Geschehnisse, die der kanadische Autoren- und Experimental-, immer aber Extremfilmer Guy Maddin in »Brand Upon the Brain!« verarbeitet, auch wenn der Regisseur seinen Filmhelden beim eigenen Namen nennt und auch in Interviews gern Hinweise auf seine filmische Selbsttherapie entsprechender Kindheitstraumata ausstreut. Schön schaurig, ungehemmt melodramatisch und gelegentlich bitterböse komisch sind sie aber in jedem Fall, dazu an die Ästhetik des Stummfilms – von Maddin als Kunstform notorisch stark verehrt – zumindest angelehnt und im konkreten Fall in der fertigen Filmfassung von Isabella Rossellini als Erzählerinnenstimme begleitet, die schon auf der Berlinale 2007 live von der Bühne die menschliche Stimme abgab zu allerhand Lärm von ein paar Herren in Kitteln und ziemlich wüstem Tun auf der Leinwand.

Nun mögen Erzähler(innen) im westlichen Stummfilm historisch eher die Ausnahme ge...


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