Diakonie lobt Umzugspraxis für Arbeitsuchende
(epd). Die Berliner Diakonie hat sich für die Beibehaltung der sozialverträglichen Praxis beim Umzug von Hartz-IV-Empfängern in der Bundeshauptstadt ausgesprochen. »Ein Wechsel der Wohnung bedeutet für eine Vielzahl der Betroffenen einen weiteren Schritt in die Hoffnungslosigkeit«, erklärte Diakonie-Direktorin Susanne Kahl-Passoth am Mittwoch in Berlin. Der evangelische Wohlfahrtsverband reagierte damit auf ein Urteil des Bundessozialgerichts. Die Kasseler Richter hatten am Dienstag das Land Berlin zu Schadenersatz in Höhe von mehr als 13,1 Millionen Euro verurteilt. Das Land habe bei Hartz-IV-Empfängern verspätet geprüft, ob sie in einer zu teuren Wohnung leben, hieß es zur Begründung (Az.: B 1 AS 1/08 KL).
Mit der sogenannten Ausführungsvorschrift Wohnen habe Berlin einen Maßstab gesetzt, erklärte Kahl-Passoth. Bei der Vorschrift sei es um den Würdegrundsatz gegangen. Die Theologin verwies zudem auf die entstehenden Kosten für die Umzüge. Viele Betroffene hätten nicht das Geld für den Wechsel in eine günstigere Wohnung.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.