Die Furcht hatte die Lüge gerufen

Werner Bergengruen »Am Himmel wie auf Erden»

Den Finger von Buchrücken zu Buchrücken gehen lassen, wahlweise; er wird die Wahl treffen aus diffusem Grund, an irgendeinem Schmöker anhalten, dem schon einmal gelesenen, vor mehr als dreißig Jahren in diesem Fall, denn sein silbrigglänzender Buckel ist aus dem Leim gegangen, und im Seitenkonvolut stecken Notizschnippsel, manchmal mit Ausrufezeichen: Es muss ein Lesevergnügen gewesen sein seinerzeit. Wird sich's wiederholen?

Werner Bergengruens auf sechseinhalbhundert einzeilig gedruckten Seiten beschriebene Bedrohung Berlins, die 1524 der Sterndeuter des Kurfürsten Joachim von Brandenburg für den Sanktheinrichstag (15. Juli) ansagt, wird sich »Am Himmel wie auf Erden« abspielen als Wässerung gigantischen Ausmaßes. Doch Bergengruen, eigentlich nur noch Literaturkundigen bekannt, der seinen Roman von 1931 bis 1940 geschrieben hatte, wollte kein mittelalterliches Begebnis erzählen, sondern ein Buch über den »Grundsinn« schreiben, die »An...


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