Unten links
Einer der merkwürdigsten Schriftzügen an Bussen des öffentlichen Personenverkehrs ist Betriebsfahrt. Man stellt sich dabei ein prall gefülltes Fahrzeug mit einer fröhlichen Belegschaft vor, die zu einem gemeinsamen Vergnügen unterwegs ist, natürlich vom Arbeitgeber spendiert. Zumeist sitzt aber nur der Fahrer im Bus. Tatsächlich meint die Schrift auch das genaue Gegenteil dessen, was zu lesen ist: Der betreffende Bus ist für eine Personenbeförderung gar nicht im, sondern außer Betrieb; der Fahrer macht eine Leerfahrt. Wenn die Wahrnehmung nicht täuscht, haben solche Fahrten jüngst zugenommen. Vermutlich handelt es sich um ein bundesweites Experiment aus Bayern. Dessen Statistisches Landesamt teilte gestern jedenfalls mit: Dem Freistaat droht in den kommenden 20 Jahren eine »dramatische Bevölkerungsverschiebung« – noch so ein seltsamer Begriff, gemeint ist ein Rückgang der Einwohnerzahlen. Da werden »Betriebsfahrten« bald zum Alltag am Alpenrand gehören. jrs
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.