Nach dem Tsunami
Fünf Jahre nach der Katastrophe: Wer in die Krisenregion reist, hört von Helfern und Betrügern, Gewinnern und Verlierern
Die thailändischen Ferienparadiese Phuket und Khao Lak mussten im zu Ende gehenden Jahrzehnt von der Virusepidemie SARS bis zur aktuellen globalen Wirtschaftskrise so manchen Tiefschlag ertragen. Die schlimmste Katastrophe aber ereignete sich vor fünf Jahren, am zweiten Weihnachtstag. Am Meeresgrund weit draußen im Indischen Ozean bebte die Erde und setzte Wassermassen in Bewegung, die sich beim Aufprall auf das Land zu riesigen Wellen auftürmten. In den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans kamen in dem Tsunami mehr als 200 000 Menschen ums Leben. Hunderttausende konnten sich in letzter Sekunde retten, verloren aber ihre gesamte Lebensgrundlage.
Der Tsunami war ein Gleichmacher. Arme waren genauso betroffen wie Reiche. Aber es waren, wie so oft, die kleinen Leute, die unter den Folgen schwerer zu leiden hatten, denen beim Neuanfang Steine in den Weg gelegt wurden. Khun Kenya ist so ein Fall. Sein Restaurant »Sea Hag«, eines der populärsten Thai-Restaurants in Patong Beach auf Phuket, stand meterhoch unter Wasser. Als der Thailänder nach dem Tsunami Banken und Staat um Kredite für die Renovierung seines Restaurants bat, wurde ihm die kalte Schulter gezeigt.
»Es hat Landraub gegeben«Er gehört zu den von vielen, die nach dem Tsunami alleine wieder auf die Beine kommen mussten, während andere die Situation für sich auszunutzen wussten. So manche reiche Thaifamilie, so mancher Großunternehmer riss sich Grundstücke von Bauern unter den Nagel, auch wenn harte Beweise für diesen Vorwurf fehlen. Der Repräsentant eines europäischen Landes in Phuket, der seinen Namen nicht genannt wisse...
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