Liebeserklärung an die Familie
Leander Haußmann über Bankenkrise, Alzheimerkranke, Tod und Komödie
Er war Deutschlands jüngster Theaterintendant während seiner Zeit in Bochum, und Gefängnisdirektor in Detlev Bucks »Männerpension«. Ein Engagement mit Folgen für Leander Haußmann, 1959 in Wernigerode geboren und im Osten Berlins aufgewachsen. Buck warb ihn als Regisseur für »Sonnenallee«. Es folgten »NVA« und »Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe«, aber auch »Warum Frauen nicht einparken und Männer nicht zuhören können« und »Herr Lehmann«. An Sven Regeners »Neue Vahr Süd« wird sich Haußmann nicht versuchen, aber an »Der kleine Bruder«. Jetzt kommt erst mal »Dinosaurier – Gegen uns seht Ihr alt aus« ins Kino, ein Remake von »Lina Brake« mit der unvergessenen Therese Giese. In diesen Part schlüpft jetzt Eva-Maria Hagen. Ihren Assistenten beim Betrügen einer Bank spielt Ezard Haußmann.
ND: Plötzlich ist es der Film zum Thema, wie Banken ihre als »alt und doof« eingestuften Kunden übers Ohr hauen. Was war das für ein Gefühl während des Drehs im Herbst 2008?
Haußmann: Die Bankenkrise war und ist egal. Die Bank ist böse, seit es sie gibt. Der Kunde ist gut. Damit kann sich jeder identifizieren, der je einen Kredit wollte, und alle, die das Gefühl haben, warum bin ich bei meiner Bank immer nur der Bittsteller. Da stimmt irgendwas im Gleichgewicht nicht bei den Geschäften, die man miteinander macht. Daher mochte ich diesen Titel so sehr: Die Interessen der Bank können nicht die Interessen der Lina Brake sein. Heute wird er aber als didaktisch empfunden.
Deshalb taucht der Titel des Films von Berhard Sinkel »Lina Braake oder Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat« als Zitat in Ihrem Film auf?
Das konnte keiner verhindern. Da bin ich halt mehr Alt-68er, als ich zugeben möchte. Oder Pos...
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