Weihnachtsgrüße aus der Wärme
Die Baskin Mertxe Brosa fühlt sich zu den Festtagen in Nicaragua wohl
»Außer dem bunten Trachtenumzug, der sich singend durch die Straßen bewegt, fehlt mir hier nichts zu Weihnachten, vor allem nicht die Kälte«, sagt Mertxe Brosa von der INKOTA-Partnerorganisation »Xochilt Acalt« auf die Frage, ob sie das Weihnachtsfest in ihrer Heimat, dem Baskenland, vermisst. Statt des Trachtenumzugs erlebt sie am 24. Dezember um Mitternacht ein Feuerwerk, mit dem in Nicaragua traditionell nach dem Weihnachtsgottesdienst der Geburt Jesus Christus gedacht wird. Ansonsten ist Weihnachten auch in Nicaragua vor allem ein Fest der Familie, der Ruhe, der Geschenke – und des Essens. Letzteres hat für die Frauen, die in dem Projekt von »Xochilt Acalt« Tiere halten, eine besondere Bedeutung, denn Weihnachten ist auch einer der »Verkaufshöhepunkte« des Jahres. Vor allem gilt dies für den Verkauf von Hühnern, denn gefülltes Huhn ist ein klassisches Weihnachtsgericht. In den letzten Jahren hat jedoch auch der Verkauf von Schafs- und Ziegenfleisch in der Region deutlich zugenommen, nicht zuletzt durch das Angebot des neu errichteten Schlachthauses von »Xochilt Acalt«. Und so bringen denn viele der Frauen aus Malpaisillo vor Weihnachten ihre Tiere dorthin zum Schlachten.
In den Büros des Frauenzentrums herrscht zwischen dem 20. Dezember bis zum 11. Januar die in Nicaragua übliche Weihnachtsruhe. Keine vollständige Ruhe haben dagegen die Tierhalterinnen in den Landgemeinden, denn die Tiere wollen auch über die Feiertage hinweg versorgt sein. Außerdem ist um Weihnachten und Neujahr Erntezeit, beispielsweise von Sorghum und Mungobohnen, auch da gibt es in den Familien genügend zu tun.
»Und wenn es am 11. Januar mit der Arbeit im neuen Jahr wieder losgeht, dann geht es sofort mit dem Bau der nächsten Schaf- und Ziegenställe des gemeinsamen Projekts mit INKOTA weiter«, weiß Mertxe Brosa zu berichten und schickt durchs Telefon noch ein »Feliz Navidad« (Frohe Weihnachten) nach Deutschland, auch an die LeserInnen des »Nueva Alemania« (Neues Deutschland).
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.