Eine Debatte zur Unzeit

Heinz Bierbaum (63) ist parlamentarischer Geschäftsführer und wirtschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Saarländischen Landtag. Der promovierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler hält seit 1996 eine Professur für Betriebswirtschaft an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Der stellvertretende Landesvorsitzende der Linkspartei zog 2009 in den Saarbrücker Landtag ein.

ND: Die LINKE ist mit elf Abgeordneten in den Landtag eingezogen, aber die sitzen auf den harten Oppositionsbänken. Hat sich die Linkspartei an der Saar zu Tode gesiegt?
Bierbaum: Zu Tode gesiegt sicherlich nicht. Aber es ist klar, dass wir einen Politikwechsel im Saarland wollten. Das ist insoweit nicht gelungen, als dass wir nicht an der Regierung beteiligt sind. Das Wahlergebnis bot dafür eigentlich eine gute Basis, aber durch das Verhalten der Grünen ist der Wählerwille auf den Kopf gestellt worden.

Grünen-Chef Hubert Ulrich betont immer wieder, Rot-Rot-Grün sei alleine an der LINKEN gescheitert.
Herr Ulrich hat persönliche Befindlichkeiten gegenüber zwei Abgeordneten der LINKEN zum Vorwand genommen, seine schon längst feststehende Entscheidung zu legitimieren. Die Begründung ist völlig unmöglich. Man kann politische Entscheidungen nicht von persönlichen Befindlichkeiten abhängig machen.

Die LINKE sitzt seit drei Monaten im Landtag...