Ab morgen ist alles anders
Andreas Platthaus lässt die Berliner Silvesternacht 1989/90 in Katerstimmung enden
Bilanz ziehen, gute Vorsätze fassen, böllernd böse Geister vertreiben. Nachts noch einmal die Sau rauslassen, bevor das neue Jahr zur Tagesordnung ruft – der Jahreswechsel: ein Ritual am Scheidepunkt zwischen nicht mehr und noch nicht. Fast immer aber entpuppt sich der in der Silvesternacht zelebrierte Lebensneustart nach ein paar Tagen schon als Illusion – die Zeit läuft einfach weiter.
Nichts bleibt, wie es war – in Andreas Platthaus' Romandebüt »Freispiel«. Der Autor, Feuilleton-Redakteur bei der »FAZ«, begrenzt die Handlungszeit seines Buches auf den 31. Dezember 1989 und den 1. Januar 1990. Tief im Westen, im Ruhrgebiet, bricht am Silvestertag eine Clique junger Menschen auf »zu dem Ort, wo es heute rocken soll«. 600 Autokilometer bis Berlin – und gleich am Anfang Stau. Am Steuer des Opel Kadett: Tommy, der treibende Keil. Seine Idee war es, den nach dem Abi verstreuten, gar zerstrittenen Freundeskreis noch...
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