Blendend weißer Vogel der Sehnsucht
Ästhetische Wohltat – mit tieferer Bedeutung: »Schwanensee« vom Staatsballett Berlin
Gebeutelt von den letzten Kapriolen des Berliner Regietheaters in Schauspiel und Oper, ist es eine ästhetische Wohltat, sich beim klassischen Ballett entspannt und doch konzentriert zurücklehnen zu dürfen und daran erinnert zu werden, dass auch auf der Bühne Inhalt und Form eine Einheit eingehen müssen – um für den kurzen, aber glücklichen Moment eines Theaterabends zum Kunstwerk zu werden. Solches bietet derzeit das sprichwörtlich bekannte, aber hier nicht allzu oft zu sehende Märchenballett »Schwanensee« von Peter Iljitsch Tschaikowsky.
Halten wir uns nicht lange bei Lobreden auf: Wenn es derzeit überhaupt noch Publikumsenthusiasmus für große Bühnenkunst gibt, dann ist das hier zu erleben. Und der Rezensent, überwiegend auf Gesellschaftskritisches abonniert, entdeckt da plötzlich eine ganz andere Welt – sei es die des besonderen (Charlottenburger?) Publikums von Menschen, die etwas von der eher elitären Sache des Tanzes z...
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