Aus Häusern getrieben und erschossen

Afghanistan: Auslandstruppen töten Zivilisten

  • Lesedauer: 1 Min.
Bei einem Einsatz der ausländischen Truppen im Osten Afghanistans sind nach Angaben von Präsident Hamid Karsai zehn Zivilisten getötet worden, unter ihnen acht Minderjährige.

Kabul (AFP/ND). Wie Karsais Büro am Mittwoch unter Berufung auf eine Untersuchung des Verbrechens vom Wochenende mitteilte, wurden die Zivilisten in der östlichen Provinz Kunar an der Grenze zu Pakistan von Soldaten aus ihren Häusern getrieben und erschossen. Unter den zehn Todesopfern seien acht Schüler im Alter von 13 bis 17 Jahren. Karsai sprach den Angehörigen der getöteten Jugendlichen sein Beileid aus und versprach ihnen eine vollständige Untersuchung.

Karsai hatte bereits zuvor das Vorgehen der ausländischen Truppen am vergangenen Sonnabend kritisiert. Die NATO- und US-Truppen haben das Verbrechen dagegen bislang nicht bestätigt. Ein Sprecher der NATO-Truppe ISAF sagte, dass es zum fraglichen Zeitpunkt keine Einsätze in der Region gab. Ein westlicher Militärvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, sprach indes von einem Einsatz von US-Spezialkräften, die in Kunar zahlreiche Taliban getötet und gefangen genommen hätten.

In Dschalalabad im Osten des Landes gingen unterdessen Hunderte Demonstranten gegen die Tötung der Zivilisten auf die Straße. Mehrere hundert Studenten zogen am Mittwoch durch die Hauptstadt der Provinz Nangahar. Sie blockierten Hauptstraßen, riefen Parolen wie »Tod Obama« und setzten ein Bild des US-Präsidenten und eine US-Flagge in Brand.

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