Sudoku hilft DNA entziffern

Biolumne

  • Reinhard Renneberg, Hongkong
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Vignette: Chow Ming
Vignette: Chow Ming

Wenn ich ins Labor komme, lassen mindestens drei meiner Studenten blitzschnell die weltweit suchtauslösenden Sudoku-Rätsel von Tischen oder Computerbildschirmen verschwinden. Aber ich meckere nicht mehr, im Gegenteil: Schließlich nennt man eine neue Methode zur gleichzeitigen Bestimmung der DNA-Sequenz zehntausender Erbgutproben, also der Abfolge der Basen Adenin, Thymin, Cytosin und Guanin (A, T, C, G), »DNA-Sudoku«.

Das Cold Spring Harbor Laboratory (CSHL) in den USA – begründet von DNA-Entschlüssler Jim Watson (Watson-Crick-Doppelhelix) – hat ein 2000 Jahre altes chinesisches mathematisches Theorem mit Konzepten der Kryptologie kombiniert. Das Ergebnis ähnelt dem bekannten Sudoku-Problem, wo die Ziffern 1 bis 9 nach bestimmten Regeln in einem kreuzworträtselartigen Gebilde so verteilt werden müssen, dass jede nur einmal vorkommt. Die Darstellung des Verfahrens im Fachblatt »Genome Research« (doi: 10.1101/gr.092957.109) i...


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