Die höllische Idylle

Ulrich Becher und sein großer Roman »Murmeljagd«, der jetzt wieder vorliegt

Wir leben derzeit in einem Schauerroman, sagt der Großpapa in der Mitte des Buches. Er wird bald siebzig sein und weiß so gut wie sein Enkel, dass dieser Befund keine Übertreibung ist. Man sitzt 1938 in der scheinbar so idyllischen Schweiz, indes hinter der Grenze der Irrsinn tobt. Es wird verhaftet, gefoltert, gemordet, und die Grenze bietet längst keinen Schutz mehr. Albert Trebla, der Enkel und österreichische Antifaschist, hat grad erst erfahren, dass der Arm der Nazis bis ins Engadin reicht. Man hat ihn festgenommen und verhört, er konnte dann glücklicherweise wieder gehen, gerettet aber ist er noch lange nicht. Trebla ist der Held eines wüsten, komischen, exotischen Romans von Ulrich Becher, einem Autor, der zu den glanzvollsten Erzählern des vorigen Jahrhunderts zählt. Leider wissen's heute nur wenige.

Als am 10. Mai 1933 in Deutschland die Bücher brannten, war auch sein Erstling dabei, ein noch ziemlich frischer Erzählungsband,...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -