Die Kündigung kam per SMS

Im abgelaufenen Jahr erschütterte die Zahlungsnot Dubais die Finanzwelt kurzzeitig. Viele Gastarbeiter, die vor allem aus Indien kommen, sind jedoch in ihrer Existenz bedroht.

Sajit Kumar hatte kürzlich keine rechte Freude am muslimischen Eid-Fest. Kaum war er von seinem Arbeitsplatz in Dubai zum Kurzurlaub zu Hause in der indischen Stadt Meerut eingetroffen, erreichte ihn eine SMS seines Arbeitgebers. »Ich bräuchte nicht nach Dubai zurückzukehren. Mein Vertrag sei beendet, mein Arbeitsvisum ausgelaufen. Man werde mir das ausstehende Gehalt und meine Besitztümer ordnungsgemäß zuschicken.«

Kumar, der in einer Fliesenfabrik angestellt war, ist einer von fünf Millionen Indern, die ihr Geld in den Vereinigten Arabischen Emiraten verdienen. Sie arbeiten in der Hotelbranche, in Supermärkten, Banken, Versicherungen oder schuften auf den endlosen Baustellen. In Dubai sind 42,3 Prozent der Bevölkerung Inder. Die Krise beim Staatsfonds Dubai World schlug deswegen nicht nur bei Investoren rund um den Globus hohe Wellen, sondern auch auf der anderen Seite des Arabischen Meeres. »Die Baubranche ist das Rückgrat der Wirtsc...