Erfurt: Schwarzer Block in weißem Schnee

Stadt ohne Interesse an linker Subkultur? 150 Hausbesetzer demonstrieren für autonomes Zentrum

  • Anke Engelmann, Erfurt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Hausbesetzer forderten am Sonnabend von der Stadt Erfurt Räume für linke Jugendkultur. Am Tag zuvor hatte die Polizei mit einem Großaufgebot ein Haus geräumt, das die Besetzer bereits wieder verlassen hatten.

Erfurts Alternative begannen das neue Jahr auf der Straße.
Erfurts Alternative begannen das neue Jahr auf der Straße.

»Wir sind eine Masse und woll’n durch diese Gasse!«, rief ein Witzbold den Polizisten zu, als der Demozug stockte. Schwarzer Block in weißem Schnee – es war eng, die Stimmung gespannt, als am Sonnabend etwa 150 Linke in Erfurt für ein selbstverwaltetes autonomes Zentrum demonstrierten. Trotzdem verlief alles weitgehend friedlich. Hin und wieder flogen Schneebälle und Silvesterknaller in Richtung Polizei, was die mit dem Einsatz von Pfefferspray quittierte. Nach Angaben der Veranstalter sollen Beamte auch Schlagstöcke eingesetzt haben.

Die Demonstration war Teil der Kampagne »Hände hoch, Haus her«, die für ein »sozial-politisch-kulturelles Zentrum« in der Thüringer Landeshauptstadt eintritt. Die Initiative hatte sich gebildet, nachdem im April 2009 das seit acht Jahren besetzte Haus in Erfurt geräumt worden war. Seitdem verleihen die Ex-Besetzer ihrer Forderung mit Aufmärschen und Aktionen immer wieder Nachdruck. So hatten S...


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