Aus einem anderen Stein geschnitzt
Eine Künstlerkooperative in Kenia baut auf Solidarität und fairen Handel
Im kenianischen Tabaka entschlossen sich 40 Künstler im Jahre 1990, die Selbsthilfegruppe SMOLART zu gründen. Das Beispiel zeigt, wie durch Eigeninitiative und Solidarität der Ausbeutung ein Schnippchen geschlagen wird.
400 Kilometer entfernt von Kenias geschäftiger Hauptstadt Nairobi befindet sich das Dorf Tabaka. Über eine holprige, ungeteerte Straße, gelangt man in das beschauliche Dörfchen im Westen Kenias. Auf den grünen, saftigen Hügeln bauen die Bewohner auf ihren Shambas, ihren Feldern Mais, Obst und Gemüse an. Die Mehrheit der Menschen lebt vom Kunsthandwerk, produziert Figuren und Gebrauchsgegenstände aus weichem Speckstein. Seit 1901 schnitzen die Künstler, vornehmlich Männer, Krüge, um Wasser kühl zu halten und Pfeifen, erzählt der 85-jährige Francis Masisi im lokalen Dialekt Ekegusii. Wie die meisten hat er das Kunsthandwerk von seinem Vater gelernt, es an seinen Sohn weitervererbt.
Als die englischen Kolonialherren das Land okkupierten, begannen die Künstler auch Vasen und andere Luxusgüter zu produzieren. Da die Ausbeutung aber mit der Unabhängigkeit von 1963 nicht geendet hat, entschlossen sich 40 Künstler in und um Tabaka 1990 die Selb...
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