Schmieriger Streit um Zollgebühren

Noch liefert Russland Erdöl an Weißrussland, doch der Machtkampf in der Region hält an

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Obwohl russisches Erdöl die Pipelines nach Weißrussland noch ungehindert passiert – die Gefahr des Lieferstopps ist nicht gebannt. Uneinigkeit gibt es vor allem über die Zollzahlungen.

Noch fließt das schwarze Gold aus Russland nach Weißrussland. Ihr Unternehmen, so Marina Kostjutschenko, die Pressechefin der weißrussischen Belneftechin, wo die Hauptmenge des russischen Öls weiterverarbeitet wird, arbeite wie gewöhnlich. Die Versorgung, sagte sie bei Radio »Echo Moskwy«, sei derzeit stabil. Die Betonung liegt auf »derzeit«: Russische Medien hatten Sonntagabend über einen Lieferstopp berichtet und diese Gefahr ist nicht vom Tisch. Beide Seiten verhandeln seit Wochen ergebnislos über Konditionen für einen neuen Liefervertrag.

Offiziell erklären beide Seiten den Streit mit Differenzen über die Preisbildung. Moskau will dem westlichen Nachbarn die für den Export fälligen Zölle komplett aufs Auge drücken. Die weißrussische Hauptstadt Minsk hingegen beruft sich auf die Anfang letzten Jahres ausgehandelte Zollunion, die am 1. Januar in Kraft trat. Der Dreierbund, dem auch Kasachstan angehört, ist als erster Schritt zur wirts...


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