Verbrannt im Polizeigewahrsam
Vor fünf Jahren starb Oury Jalloh / BGH prüft den Freispruch für die diensthabenden Beamten
Im Jahr 2005 ist Oury Jalloh gefesselt in einer Dessauer Polizeizelle verbrannt. Morgen, am fünften Todestag, verkündet der Bundesgerichtshof (BGH), ob der Freispruch gegen die beiden diensthabenden Polizisten Bestand haben wird.
Als am 8. Dezember 2008 das Urteil gegen zwei Polizisten verkündet wurde, die wegen Körperverletzung mit Todesfolge und fahrlässiger Tötung angeklagt waren, kam es zu Tumulten im Gerichtssaal des Landgerichts Dessau-Roßlau. Zuschauer sprangen auf, stürmten zum Richterpult und äußerten lautstark ihre Empörung gegenüber dem Vorsitzenden Richter, der den Polizeidienstgruppenleiter Andreas S. und seinen Kollegen Hans-Ulrich M. von einer Mitschuld am Tod Oury Jallohs freigesprochen hatte. Gegen das Urteil legten Staatsanwaltschaft und Nebenklage Revision ein. Darüber entscheidet nun der Bundesgerichtshof.
Der aus Sierra Leone stammende 23-jährige Jalloh war nach einer Personenkontrolle in Gewahrsam genommen und – weil er sich nach Polizeiangaben gewehrt hatte – in einer Zelle des P...
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