Kommunistischer Kolumnist
Beim »Daily Worker« veränderte Lester Rodney den US-Sportjournalismus
Schon über 50 Jahre lang war Lester Rodney kein Sportjournalist mehr, und die Zeitung, für die der 98-jährige US-Amerikaner einst den Sportteil betreute, war auch nicht gerade ein Blatt, das in den USA große Meinungsmacht hatte. Doch als Rodney am 20. Dezember starb, widmeten beinahe alle großen US-Tageszeitungen dem Mann respektvolle Nachrufe, der von 1936 bis 1958 Sportredakteur des »Daily Worker« war, der damaligen Tageszeitung der KP der USA.
Die größte im Lande, die »New York Times«, schrieb, Rodney habe »eine ungewöhnliche Nische im Journalismus« besetzt, der »San Francisco Chronicle« bescheinigte ihm »eine Kombination von Sport und Sozialkritik« gefunden zu haben, und für die »Chicago Tribune« war er der kommunistische Kolumnist, der erfolgreich gegen die Rassentrennung im Baseball gekämpft hatte.
Das war wohl Rodneys größte Leistung: Ohne seine andauernde und hochkompetente Berichterstattung wäre die »Color Line«, die Rassentrenn...
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