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Konflikt um Gaza-Blockade eskaliert

Zusammenstöße in Ägypten / Demonstranten fordern Grenzöffnung / Israelischer Luftangriff

  • Lesedauer: 2 Min.
Bei Zusammenstößen zwischen der Polizei und Mitgliedern eines internationalen Hilfskonvois für den Gaza-Streifen sind in der ägyptischen Stadt Al-Arisch in der Nacht zum Mittwoch zehn Demonstranten und vier Polizisten verletzt worden.

Al-Arisch/Gaza (dpa/ND). An der Grenze zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen wurde nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Kairo wenige Stunden nach den Zusammenstößen ein ägyptischer Polizist von Palästinensern getötet, die versucht hatten, über die Grenze zu stürmen. Die Polizisten eröffnete das Feuer. Sie verletzten vier palästinensische Demonstranten, die ebenfalls gegen die von Ägypten verhängten Einschränkungen gegen den Hilfstransport protestiert hatten. Zu der Demonstration hatte die Palästinenserorganisation Hamas aufgerufen, die den Gaza-Streifen kontrolliert.

Nach Angaben von Augenzeugen in Al-Arisch wurden in der Nacht insgesamt sieben Menschen festgenommen, die sich an der Protestaktion in der Hafenstadt beteiligt hatten. Die Organisatoren des Konvois erklärten, es handele sich um zwei US-Amerikaner, drei Briten, einen Kuwaiter und einen Studenten aus Malaysia.

Der »Viva-Palästina-Konvoi« wird von 450 Friedensaktivisten begleitet. Die Gruppe war am 9. Dezember von London aus aufgebrochen, um den Palästinensern im Gaza-Streifen, die unter der israelisch-ägyptischen Blockade leiden, Hilfsgüter zu bringen. Die Aktivisten hatten in Al-Arisch gegen eine Entscheidung der ägyptischen Regierung protestiert, die 59 der insgesamt 220 Fahrzeuge des Konvois nicht über den Grenzübergang Rafah in den Gaza-Streifen lassen will. Ägyptische Beobachter erklärten, nachdem in der Nacht Fäuste und Steine geflogen seien, habe Murat Mercan, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des türkischen Parlaments, Kontakt mit der ägyptischen Regierung aufgenommen, um den Konflikt zu entschärfen.

In Istanbul protestierten mehrere Dutzend Anhänger der islamistischen Saadet-Partei vor dem ägyptischen Konsulat gegen die Blockade des Hilfskonvois. Die Demonstranten warfen Steine und Eier auf das Gebäude. Sie verbrannten Bilder des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak.

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gaza-Streifens ist am Dienstagabend nach palästinensischen Angaben ein Mann getötet worden. Wie Krankenhausärzte mitteilten, wurden vier weitere Palästinenser verletzt, als sie in der Nähe der Stadt Khan Junis von einem Kampfflugzeug mit einer Rakete beschossen wurden. Der Getötete habe einer militanten Gruppe der Hamas angehört.

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