Obdachlosigkeit ist kein Problem des Wetters

Saisonale Sammelaktionen und Notunterkünfte allein reichen nicht aus

  • Sarah Liebigt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Die Heilsarmee gibt jeden Mittwoch vor dem Berliner Ostbahnhof Kaffee und Suppe aus.
Die Heilsarmee gibt jeden Mittwoch vor dem Berliner Ostbahnhof Kaffee und Suppe aus.

Der Himmel über Berlin ist grau in grau, die Temperaturen liegen seit Silvester konstant unter null Grad. Ein paar Schneeflocken rieseln, der Weg zum Hintereingang des Berliner Ostbahnhofes ist mit zertrampeltem Schnee bedeckt. Ein Stück abseits stehen vereinzelte Gestalten, die Hände um dampfende Becher gelegt. Verglichen mit den durch die Kälte hastenden Passanten sind die Leute hier ruhig, reden miteinander, als ob mildes Frühlingswetter wäre. Es ist Mittwochnachmittag, die Heilsarmee schenkt Suppe und heiße Getränke aus. In der Bahnhofsmission sind die Tische voll besetzt, man löffelt still seine Suppe.

In Berlin gab es in diesem Winter bereits drei Kältetote, zwei davon waren laut Polizeiangaben obdachlose Menschen.

Die Zahl der Obdachlosen in Berlin liegt Schätzungen zufolge zwischen 2000 und 10 000. Nun lenkt die dunkle Jahreszeit den Blick der Medien wieder verstärkt auf die Menschen, die dau...


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