Chronologie

Feuertod von Oury Jalloh

  • Lesedauer: 2 Min.
7. Januar 2005: Oury Jalloh (23) kommt bei einem Brand in einer Zelle
des Dessauer Polizeireviers ums Leben. Der Mann aus Sierra Leone war in
Gewahrsam, weil er mehrere Frauen belästigt und Widerstand gegen die
Polizei geleistet haben soll. Die Staatsanwaltschaft schließt technische
Ursachen für den Brand aus.

28. Mai 2005: Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen zwei
Polizisten. Ein Dienstgruppenleiter soll den Rauchmelder der Zelle
ignoriert haben. Ihm wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.
Der zweite Beamte wird wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, weil er ein
Feuerzeug in der Hose Jallohs übersehen haben soll.

18. Juli 2006: Gutachter kommen zu dem Schluss, dass der angeklagte
Dienstgruppenleiter falsch reagiert hat. Nach Einschätzung der Experten
wäre Jalloh "bei rechtzeitigem und sachgerechtem Handeln" des Polizisten
zu retten gewesen.

27. März 2007: Am Landgericht Dessau-Roßlau beginnt der Prozess gegen
die beiden Polizisten. Sie bestreiten die Vorwürfe im Wesentlichen.

5. September 2008: Ein Rechtsmediziner aus Halle ist der Meinung, dass
Jalloh innerhalb kurzer Zeit starb, nachdem er in Kontakt mit extrem
heißen Brandgasen gekommen ist.

8. Dezember 2008: Das Landgericht Dessau-Roßlau spricht die beiden
angeklagten Polizisten frei.

7. Januar 2010: Der BGH in Karlsruhe entscheidet, dass der Prozess gegen
den 47-jährigen Dienstgruppenleiter neu aufgerollt werden muss.

Quelle: dpa
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.