Endlich Ruhe für eine Ruhelose?
Rosa Luxemburg – wichtiger als ihre Leiche ist ihr Werk. Der ruchlose Doppelmord von 1919 bleibt dennoch unvergessen
»Wir sollten uns mit ihrem Werk auseinandersetzen und keine Leichenfledderei betreiben«, betonte ein weiteres Mal Annelies Laschitza am vergangenen Donnerstag in Berlin. Im Mittelpunkt ihrer Forschungen zu Rosa Luxemburg standen stets Leben und Werk, das gesellschaftliche und private Umfeld. In ihrer Biografie »Im Lebensrausch – trotz alledem« verzichtet sie darauf, Leichenfotos zu publizieren. Gebot der Pietät.
Die Zeiten ändern sich. Die heutige Gesellschaft kennt keine Schamgrenzen, Anstand und Respekt. Von unersättlicher Neugier ist sie getrieben. Und diese speist sich nicht immer aus begründetem, tatsächlich Erkenntnis bringendem Wissensdurst. Es lebe der Voyeurismus. Nachdem die Vermutung, ein in der Berliner Charité befindlicher Torso könnte die Leiche der am 15. Januar 1919 von den Söldnern des sozialdemokratischen Reichswehrministers Gustav Noske ermordeten Mitbegründerin der KPD sein, erst einmal in der Welt war, wollte...
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