Mindestens zehn Obdachlose erfroren

Wohnungslosenhilfe (BAGW) rechnet mit weiteren Kältetoten und fordert besseres Netz von Notunterkünften außerhalb der Großstädte

In Deutschland werden in diesen Tagen immer mehr Kältetote bekannt. Die Wohnungslosenhilfe sprach sich erneut für bessere Hilfsangebote in kleinen und mittelgroßen Städten aus.

Berlin (Agenturen/ND). Nach den neuesten Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) in Bielefeld sind bisher zehn Obdachlose im Bundesgebiet erfroren. Die Toten sind alle Männer im Alter zwischen 42 und 62. Viele Obdachlose starben praktisch im Freien: Ein 42-Jähriger erfror hinter einem Gebüsch in Nettetal, ein 57-Jähriger starb unter dem Vordach eines Kindergartens in Ulm. Andere fielen der Kälte in verlassenen Gebäuden zum Opfer. Dort seien die meisten Kältetoten zu beklagen.

»Leider müssen wir davon ausgehen, dass noch weitere Wohnungslose die kalten Tage nicht überlebt haben«, erklärte BAGW-Geschäftsführer Thomas Specht. Opfer seien vor allem in Klein- und Mittelstädten zu beklagen. Während in vielen Großstädten Hilfsangebote durch Winternotprogramme mit Kältebussen verbessert wurden, sei im ländlichen Raum oft überhaupt keine Hilfe vorhanden.

Gefordert sei ein deutschlandweit enges Netz an warmen Tag- und Nacht...


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