LINKE muss auf Lafontaine warten
Noch keine Entscheidung über Rückkehr des Saarländers – Gregor Gysi verteidigt im ND-Interview den Pluralismus in der Linkspartei
Nach tagelangem Streit in der LINKEN um Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch und seine angebliche Illoyalität gegenüber dem erkrankten Parteichef Oskar Lafontaine haben viele Genossen gestern hoffnungsvoll gen Saarbrücken geschaut. Dort hatte sich am Donnerstagabend Gregor Gysi zum Krankenbesuch eingefunden. Die anschließende Botschaft lautet: Auf Lafontaines Wiedereinstieg in die Politik muss die LINKE weiter warten.
»Der Druck muss endlich aufhören«, erklärte Gysi im ND-Interview nach seinem Gespräch mit Lafontaine im Saarland. »Die Zeit, die er braucht, die müssen wir ihm auch geben«. Da noch nicht alle medizinischen Untersuchungen abgeschlossen seien, könne Lafontaine noch keine Entscheidung über seine politische Zukunft treffen. »Er will schließlich nichts Vages sagen, sondern etwas Verbindliches«, sagte Gysi und sprach erneut von seiner Hoffnung, dass Lafontaine sowohl im Bundestag bleibe als auch im Mai wieder als Vorsitzender der Linkspartei kandidiert. »Aber selbst wenn nicht und er im Saarland bliebe, ist doch klar, dass er auch von dort aus hervorragend Bundespolitik machen kann«, eröffnete Gysi eine weitere mögliche Option. Lafontaine selbst verwies gestern gegenüber der »Saarbrücker Zeitung« allerdings lediglich auf »eine Reihe von Untersuchungen«, die er abwarten müsse, »ehe ich über meine weitere politische Zukunft entscheiden kann«.
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