»Eine kleine ideologische Schweinegrippe«
Lothar Bisky zu Situation, Aufgaben und Konflikten der Linken in Deutschland und Europa
Am Freitag und Samstag berieten in Berlin Vorstand und Rat der Parteivorsitzenden der Partei der Europäischen Linken (EL) über die Herausforderungen in diesem Jahr. Neben der Klima-, Friedens- und Gleichstellungspolitik, der europäischen Sozialunion und der Einberufung des 3. EL-Kongresses wurde auch die jüngste Entwicklung in der deutschen LINKEN debattiert. Mit Lothar Bisky, Vorsitzender der EL und der LINKEN, sprach für ND Uwe Sattler.
ND: Die Vereinigung von PDS und WASG galt in der Europäischen Linken als Vorbild. Noch immer?
Bisky: Die Ergebnisse der LINKEN sind gut. Deshalb wird sie beachtet – und nicht, weil wir Zwistigkeiten exportieren wollen. Durch den aktuellen Streit trampelt die LINKE aber momentan etwas sehr auf der Achtung der anderen Parteien herum. Manch einer ist sich nicht bewusst, dass er die Hoffnungen anderer Linker in Europa mit Füßen tritt. Die Europäische Linke betrachtet die Entwicklung hierzulande sehr genau, für viele ist es ein Prozess der Ent-Täuschung.
Ist der Zwist Ausdruck eines Ost-West-Konflikts?
Es ist etwas Streit zwischen Ost und West, es ist etwas Rechthaberei, es ist etwas ideologische Schweinegrippe. Die Ergebnisse der LINKEN sind gut, die Stimmung ist trotzdem schlecht.
Wird diese Grippe zu heilen sein?
Selbstverständlich. Die Anlässe, um die es geht, sind nicht hinreichend, um eine Partei zu zerstören. Die Vernunft wird ...
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