Abwertung mit sozialer Abfederung

Venezuelas Arme sollen weniger stark von der geldpolitischen Maßnahme getroffen werden

Nach langem Zögern hat Venezuelas Regierung den Bolívar fuerte drastisch abgewertet, diesmal aber zweigeteilt. Dadurch sollen Preise für überlebenswichtige Produkte wie Medikamente und Lebensmittel weniger stark steigen. Ein Zugeständnis an die arme Bevölkerungsmehrheit.

Sechs bis sieben Bolívar fuerte boten Kofferträger und Taxifahrer zuletzt Touristen an, die in Caracas auf dem Flugplatz Simón Bolívar angekommen waren. Sie führten die Reisenden mit breitem Grinsen an den staatlichen Wechselstuben vorbei. Dort hingen bis Samstag die Tafeln mit dem offiziellen Kurs von 2,15 Bolívar fuerte pro US-Dollar.

Exportgüter werden im Ausland billiger

Seit Monaten kursierten in Caracas Gerüchte über eine bevorstehende Abwertung der Landeswährung. »Die Inflation«, stöhnt Taxifahrer Arneil García. Sie ist in Venezuela ein Gespenst, das nicht weichen will. Auch Abwertungen der nationalen Währung sind für die Bevölkerung nichts Neues. Diesmal hat es immerhin fünf Jahre gedauert, bis die Regierung den Wechselkurs den veränderten Gegebenheiten angepasst hat. Statt 2,15 müssen nun 4,30 ...


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