Fußball in Fängen wachsender Gewalt
Ultras und Hooligans gewinnen Einfluss auf die Vereinspolitik im deutschen Profifußball
Jedes zweite Wochenende herrschte gespenstische Stille im Stadionabschnitt 27A. Die Ultras des FC Hansa Rostock, sonst lautstark und farbenfroh, verweigerten die Unterstützung für ihr Fußballteam. Ihren Boykott unterbrachen sie für Schmähgesänge gegen Jörg Hübner, den Sicherheitsbeauftragten des Zweitligisten. Ihr Vorwurf: Die Klubposition Hübners lasse sich nicht damit vereinbaren, dass er zugleich Chef eines Sicherheitsdienstes ist, der fünfzig Prozent der Stadionordner stellt.
Die Vereinsführung wollte den Konflikt aussitzen, doch die Ultras blieben hartnäckig. Sie machten mobil gegen Hübner, im Internet, in der Kurve, auf einer eigenen Pressekonferenz. Nach drei Monaten trat Hübner zurück: »Ich will dem Verein helfen, damit wieder Fußball im Mittelpunkt steht.« Eine Fangruppe, in deren Reihen Gewaltbereite und Rassisten stehen, die den Verein zehntausende Euro Strafen gekostet haben, bestimmte die Regeln. Ist der Verein nun dauerha...
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