Ein Massenmörder wird gemacht

Horst Bosetzky: »DerTeufel von Köpenick«

Die Geschichte vom »doofen Bruno« aus Köpenick gehört gewissermaßen zur (lange geheim gehaltenen) Kriminalfolklore des 3. Reiches; Mario Adorf gab dem Unhold in Robert Siodmaks Film »Nachts wenn der Teufel kam« ein unvergesslich abscheuliches Gesicht.

Der Film, 1957 mit dem Bundesfilmpreis und in Karlovy Vary mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet, ist heute ebenso vergessen wie die gleichnamige Illustrierten-Vorlage »nach Tatsachen« von Will Berthold. Die Tatsachen waren nämlich keine; der Autor des »Dokumentarberichts« war auf die Vernebelungstaktik eines einzigen Kriminalbeamten hereingefallen, der aus dem harmlosen Fuhrknecht und Hilfsarbeiter Bruno Lüdke einen dreiundfünfzig- oder gar vierundachtzigfachen Masse...


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